ARBOR VITAE

Eine Öktopie

Was, wenn die Natur sich wehren würde?...

Worum geht es?

Der Roman ist ein Gedankenexperiment zum menschengemachten Planetenkollaps: Was, wenn sich die bedrängte Natur aktiv wehren würde? Zum Beispiel der Wald, der immer schon zurückkehrt, wo er nicht eingehegt wird.


Denken Sie jetzt an die Ents aus Tolkiens "Herrn der Ringe" und wie sie aufmarschieren gegen das Böse? Das ging mir genauso. Ich sah die alte Spessart-Eiche vor mir, die den Aufstand der Bäume gegen den Ausbeuter Mensch initiiert, der umschlungen, erdrückt und überwallt wird. Werden soll. Denn geplant war zwar "green fiction", aber nicht Fantasy.


Was ist es geworden?

Ich nenne es  eine Öktopie. Denn Utopien sind mir zu idealistisch - und auf Dystopien habe ich keine Lust.


Wenn es Ihnen auch so geht, wenn Sie hin- und hergerissen sind zwischen Klimadepression und der Hoffnung auf ein gutes Ende (mit oder trotz der Spezies Mensch), könnte Ihnen diese Geschichte gefallen:



Wisperndes Blattwerk, ungeklärte Todesfälle, eine ansteckende Hautkrankheit. Oder eher: überreizte Sinne, überarbeitete Nerven und wuchernde Verschwörungstheorien.


Eine Jungjournalistin mit Ambitionen, ihre nüchtern-mütterliche Mentorin und eine frustrierte Wissenschaftlerin, der nach einem Medienskandal ihre Theorien zur Pflanzenwelt über den Kopf wachsen.


Und noch so einiges scheint auszutreiben, gerade in den Medien, die zwischen Wahn und Wahrheit wenig Unterschied machen – wozu auch.


Nichts ist mehr sicher in dieser Welt des ganz normalen Wahnsinns: Umweltaktivistinnen verschwinden zwischen den Bäumen, an die sie sich ketten, ein Förster predigt den grünen Untergang; das nächste Hochwasser, der nächste Brand reizen Haut und Psyche, die sich auch mit Biokosmetik und Waldbaden nicht mehr beruhigen lassen.


ARBOR VITAE ist ein Gedankenexperiment mit ungewissem Ausgang. Nur eins steht fest: Wer die Bäume nicht hört, sieht den Wald nicht.



Seitenzahl: 724

ISBN: 978-3-819095-44-3

Preis: 25 €


Wie bin ich auf die Idee gekommen?

Nach zwei Romanen aus der Reformationszeit schwebte mir eine kurzweilige Abenteuergeschichte vor, in der die misshandelte Natur sich am Menschen rächt. 


Dann traf ich bei der Recherche auf die indigene Vorstellung einer „Demokratie der Lebewesen“, in der die Menschen nicht an der Spitze einer Hierarchie stehen, um sich gemäß biblischem Auftrag die Erde untertan zu machen. Wohl aber haben sie eine spezielle Verantwortung, ihre Gaben einzusetzen zum Wohle der Natur. Werden sie dieser Verantwortung nicht gerecht, leidet die Natur ebenso wie sie selbst.


Diese Idee von einem Gewebe des lebendigen Miteinanders liegt auch dem Posthumanismus zugrunde; dabei fordert dieser, die Menschheit möge sich zugunsten der Natur zurücknehmen bis hin zur Selbstabschaffung.


Im Zusammenhang mit ihrer Forschung zur Katastrophenbewältigung schreibt die britische Anthropologin Alexa Hagerty, dass die Widerstandsfähigkeit der menschlichen Gesellschaft am größten sei, wenn wir all unser soziales Wissen zusammenbrächten.


Das bedeutet umgekehrt: In einer zersplitterten, kaleidoskopartigen Monaden-Gesellschaft, in der Einzelinteressen das Gemeinwohl übertrumpfen und die getrieben ist von der Furcht vor anstatt vom Einsatz für, ist diese Resilienz nicht möglich.


Wenn aber alles Lebendige als interaktives Netz gedacht ist, kann der Wald nicht einfach zurückkehren und die Menschheit überrennen. Es muss eine Welt der Koexistenz zum Wohle aller geben.


Der Mensch muss sich als Teil der Natur begreifen; nur dann wird er eine Zukunft haben.